Psychotherapie


Eine Kurzzeittherapie umfasst meist 12 bis 24 Sitzungen und kann bei klarem Problemfokus bereits ausreichend sein. Manchmal ist eine längere Behandlungsdauer indiziert bei komplexeren Problemstellungen. Häufig kann eine Kombinationsbehandlung aus Einzel- und Gruppentherapie besonders effektiv sein, da gerade die intensive, emotionsfokussierte Gruppenarbeit mit Anderen in sicherem Rahmen eine große Bereicherung darstellt.

Bei Beziehungsthemen wird das Hinzuziehen des jeweiligen Partners als gewinnbringend erlebt, ich nutze meist 4-5 "Bezugspersonen"- Sitzungen, um einen Blick auf die Paarprobleme durch beide Partner zu erlangen.

Speziell Patient:Innen, die eine weite Anreise haben und nur in größeren Abständen Therapie in Anspruch nehmen können, biete ich in machbaren Abständen Intensive "Affekt- und Übertragungsfokussierte Therapie (ABT)"- Sitzungen an als Doppelsitzungen an zwei aufeinander folgenden Tagen, jedoch eingebettet in einen Behandlungsrahmen, der viel Eigenverantwortung und Engagement der Patient:Innen erfordert mit digitaler Behandlung über diese persönlichen Sitzungen hinaus. Manchmal kann in diesen intensiven Tagen zwischen beiden Sitzungen auch eine non-invasive Neurofeedback-Behandlung sinnvoll sein. Ich kooperiere hierzu mit einem versierten Fachkollegen in gleicher Praxisgemeinschaft.


Psychotherapie bedeutet, sich mit sich selbst und seinen Vorstellungen, Gefühlen und Bewältigungsmechanismen auf eine offene und ehrliche Weise auseinander zu setzen, unterstützt durch einen aufmerksamen, präsenten Therapeuten. Der Fokus auf die emotionale Erlebensweise im Hier und Jetzt ist Kennzeichen moderner Therapien. Nicht die Ereignisse an sich, sondern die Art wie wir darauf reagieren, ist von Bedeutung. Manchmal überdecken die Geschichten, die wir uns über uns selbst und andere erzählen eine tiefere, schmerzlichere Wahrheit. Es erfordert Bereitschaft, Wille und Mut, sich auf einen ehrlichen Weg der Selbsterkenntnis und Neuausrichtung zu begeben.


Therapie kann wie ein Pflaster helfen, indem kurzfristig Hilfestellung zur Lösung von konkreten Problemen gegeben wird. Dabei werden bestehende Narrative und Bewältigungsmuster auf bestimmte Weise hinterfragt oder gezielt bestimmte Verhaltensweisen geübt. Die vielen Ratgeber, die es dazu inzwischen auf dem Markt gibt, können manchmal eine gute und ausreichende Hilfe sein. Hier sehe ich eine deutliche Überschneidung mit wissenschaftlich fundierten Coaching- und Beratungskonzepten, die manchmal ausreichen.

Therapie kann aber auch eine tiefe Heilung bewirken, wenn wir dem inneren Gefühlskompass folgen. Unser Gehirn und seine Verbindungen im Körper und zur Welt ist komplex. Gefühle, das zeigen uns zunehmend neurowissenschaftliche Studien, sind ein zentraler Weg zu den unbewussten neuronalen Strukturen. Sie sind nur subjektiv erlebbar und zeigen uns auf, was für den Einzelnen bedeutsam ist zur Erfüllung seiner wichtigsten körperlich-seelischen Bedürfnisse. Aber Gefühle können uns auch täuschen, es kann sich etwas als "richtig" anfühlen, obwohl es uns in sehr ungesunde Bewältigungsmuster treibt. So ist es wichtig, dass in der Psychotherapie ein wissenschaftlich fundiertes, differenziertes Erkennen von Problemstellungen erfolgt, dass bspw. adaptive Gefühle von maladaptiven unterschieden werden, dass das eigene Erleben präzise verstanden werden kann im bisherigen biografischen Kontext, um hilfreiche Wege zur Lösung der Probleme zu finden.


Jeder entscheidet für sich, was wichtig in der jeweiligen Lebensphase sein darf, wie umfassend und wie tief Veränderung stattfinden soll.


Die Diskussionen über die Verschiedenheiten der therapeutischen Ansätze, deren Wirksamkeit und Wirkungsweise und die darum rankenden vielen Meinungen spiegeln die Realität in der Praxis nicht wieder. Psychotherapie ist eine noch vergleichsweise junge Heilkunde. Wir wissen noch recht wenig über die komplexe Wirkweise unseres Gehirns in Verbindung mit den körperlichen und seelischen Prozessen.

Aber wir Behandler:Innen, egal aus welchem Ansatz wir kommen, sind uns in der Zielstellung der Therapie im Grunde einig: wir möchten unseren Patient:Innen helfen, ihre Probleme langfristig für sich auflösen zu können, wir möchten Symptome nicht nur lindern, sondern die verursachenden psychischen, selbstschädigenden Mechanismen und Gewohnheiten, die meist nicht bewusst sind, erkennen und überwinden helfen. Wir möchten einen sich selbst besser verstehenden, mitfühlenden und selbstverantwortlichen Umgang mit sich und den Anderen verhelfen, mit einem deutlich verbesserten Erfühlen der eigenen Bedürfnisse, einem ehrlicheren, zugleich angemessenen und langfristig lösungsorientierten Gefühlsausdruck und damit verbesserten emotionalen und sozialen Kompetenzen.

Der Unterschied liegt in der Herangehensweise, den therapeutischen Methoden und der Prozessgestaltung und damit auch in der Tiefe des therapeutischen Arbeitens, wenn sie auch die unbewussten Mechanismen einbezieht. Und hier nähern sich die Ansätze an, die meisten Therapeut:innen arbeiten integrativ, nutzen also verschiedene Methoden aus durchaus sehr unterschiedlichen therapeutischen Richtungen. Als approbierte Verhaltenstherapeutin integriere ich (neuro-) wissenschaftlich fundierte Herangehensweisen der humanistischen, hypnotherapeutischen, körperorientierten, achtsamkeitsbasierten und psychodynamischen Schulen, wenn ich in der Übertragungsbegegnung arbeite im Hier und Jetzt der Therapiesitzung. Gerade die intensive direkte Begegnung erfordert ein feines Gespür für mögliche Übertragungsphänomene, weshalb ich videobasiert arbeite, um ggf. gemeinsam Ausschnitte zu sichten und mit inter- oder supervisorischer kollegialer Unterstützung eine hohe Behandlungsqualität zu sichern.


Es gilt in einer gemeinsamen ersten Probesitzung zu erkunden, was das Wesen des Problems zu sein scheint, was die Wurzel der Symptomatik ist. Erst in diesem vertieften Verständnis kann gemeinsam besprochen werden was es in der Therapie zu erreichen gilt und auf welche Weise.

Ein stets natürlicher, zutiefst menschlicher Verlauf ergibt sich bei guter Zusammenarbeit von Therapeutin und Patient:Innen auf Augenhöhe. Wie ein Staudamm der aufgelöst wird und erst heftig, dann immer ruhiger alles auf natürliche Weise zum fließen bringt. Oder Mauern/ Fassaden/ Selbstillusionen, die offen, direkt und partnerschaftlich erkundet werden und die es zu überwinden gilt, um die tiefere jeweilige innere Wahrheit zu erleben. Das Durcharbeiten führt zu einem transformatorischen inneren friedvollen Versöhnungsprozess, blockierte Zuneigungs- Liebes- Bindungsgefühle werden wieder zugänglich. Ein authentisches Selbsterleben, frei, auch innerlich friedlich, flexibel und resilient wird ermöglicht.